Drown a Fish im Interview
Wir haben Peter Alscher und Peter Wenzl von Drown a Fish im März 2002 für Downtown-Radio interviewt und für euch gründlich ausgefragt. Drown a Fish sind unter diesem Namen in Österreich seit 1994 aktiv und werden zum Beispiel im österreichischen Radio auf Fm 4 gespielt. Seit ihrer Gründung gab es unzählige Auftritte, darunter auch einige Bandwettbewerbe.
Drown a Fish, von links nach rechts: Peter Janda, Peter Wenzl, Yosh Forrer
Steckbrief
Webseite | www.DrownaFish.com |
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Musikstil | Big Beat, Crossover |
Ziele | weitere Live-Acts, innovative Musik + Webauftritt, Plattendeal (was sonst?), eine Demo-CD ist vorhanden |
Besetzung
- Peter Janda: Vocals
- Patrick Bongola: Vocals
- Peter Alscher: Schlagzeug
- Yosh Forrer: E-Gitarre
- Peter Wenzl: Keyboard
Bandgeschichte
1994 | gegründet |
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1998 | CD "Throwing the Net" (Verkauf nur in Wien) |
2000 | 5. Platz bei "Austrian Band Contest" |
2001 | Teilnahme an weiteren Bandwettbewerben in Österreich (Popodrom, Emergenza, Yamaha Band Contest) |
2002 | neue CD in Arbeit, verschiedene Live-Acts geplant |
Interview
Wo würdet ihr eure Musik einordnen?
Peter Alscher: Es ist so, dass wir einen eigenen Stil aufgebaut haben, der sich "Big Beat Crossover"
nennt. Das sind kontrastreiche Gitarrenklänge, in innovativer Kombination mit
Rap, Gesang, Breakbeats und Big Beat Elementen.
Wer hört diese Musik hauptsächlich...
Peter Alscher: Die Frage der Zielgruppe - wir haben eine Umfrage gemacht auf unserer Homepage und das
Ergebnis war überraschend und gleichzeitig auch ein Spiegel der Musiker
unserer Band, weil wir selbst auch aus ganz verschiedenen Ecken kommen. Das heißt, wir haben sowohl Fans aus dem Hip-Hop Bereich, die ihre Elemente
in unserer Musik finden, als auch viele Big Beat- und Hard Rock Fans. Unsere Musik ist voll ausgelegt auf die "Energy" in den Beats und
dadurch haben wir es geschafft über Zielgruppen hinaus sehr viel Publikum
anzusprechen.
Wie sieht das mit einer CD aus - habt ihr einen Produzenten?
Peter Alscher: Wir suchen momentan noch.
Man muss dazu sagen, dass wir in unserer Besetzung einen neuen Mann haben, der
sich auf Rap spezialisiert hat und die 2. Vocals bei uns macht. Daher sind wir
jetzt noch massiv am Songwriting und integrieren seines Stils in unseren Stil,
was hervorragend klappt! Begonnen hat das alles mit einem Spontanjam, der so
klasse funktioniert hat, dass uns eigentlich klar war, dass Patrick Bongola
Fix-Mitglied bei Drown a Fish wird. Er ist genau das, was uns noch gefehlt
hat. Daher sind wir eben jetzt noch am Songwriten, haben aber vor, dass Ganze
im Sommer auf eine CD zu bringen und einem Vertrieb zu übergeben.
Die Songs, die auf unserer aktuellen Demo-CD zu finden
sind, gibt es auch 1:1 im Internet auf unserer Homepage und stehen zum
Download bereit.
Wie baut man eigentlich Kontakte zu Fans und Vertrieb auf - über das Net?
Peter Alscher: Ja - es ist
primär so ausgelegt, dass alles über unsere Homepage läuft. Andere Kontaktmöglichkeiten nutzen wir natürlich auch - Leuten unsere
Bandinfo-Mappe geben, Demo-CD etc. Aber wir versuchen wirklich das Internet, dass uns hier sehr entgegenkommt,
primär auch für die Kontaktschiene zu nutzen.
Nun gab es ja bereits vorher eine Demo-CD...
Peter Alscher: Ja, 1998 gab es eine CD namens "Throwing the Net" die nur in Wien vertrieben
wurde. Das war eine CD mit geringer Stückanzahl - ca. 1000 Stück, die in Wien auch
alle weggegangen sind.
Das Problem war nicht der Erfolg an sich. Wir haben uns
danach aufgelöst, weil einige von uns einen eigenen Weg gehen wollten - weg
von der klassischen Rockschiene, die damals ziemlich tot gewirkt hat. Wobei
mich das aktuelle Revival wiederum überrascht hat: mit Creed, Incubus, Puddle
of Mud, Staind... den ganzen Bands die jetzt groß raus kommen - und die ich
wirklich spitze finde. Wir wollten eben weiter gehen und einige wollten da
nicht mitziehen.
Nach einer 8-monatigen Pause haben wir uns
"wiedervereinigt" und neue elektronische Elemente in die Musik
aufgenommen - versucht einen eigenen homogenen Stil zu entwickeln, der sich am
Markt behaupten kann und das ist uns auch gelungen. Bei dieser CD haben wir den Fehler gemacht, ins Studio zu gehen, als unser
Stil noch nicht ganz ausgereift war - einfach zu früh. Deshalb kam es dann
auch zu der Auflösung, weil die Band nicht einheitlich dahinter stand.
Alle eure Songs sind Eigenproduktionen. Wie kommt das - ist das Zufall oder Überzeugung?
Peter Alscher: Das wir
nicht covern? Ich würde sagen ja. Wir haben ein ziemliches Problem mit Covern.
Es ist so - wenn du mit einer Coverversion für Aufsehen sorgst, dann bist du
in dieser Coverschiene drin und es ist sehr schwer da wieder herauszukommen. Wenn du einmal eine Covernummer machst, kommt die vielleicht kurzzeitig gut
an. Du hast Presse, wirst im Radio gespielt aber hast dann das Image einer
Coverband. Gerade im elektronischen Bereich gibt es ja dutzende von Remixes
guter Nummern: und diesen Stempel wollten wir uns eigentlich nie aufdrücken
lassen.
Deswegen ist es uns ganz wichtig, diese Unverwechselbarkeit
zu bewahren und hier auch Vorreiter zu sein - nicht nur musikalisch sondern
auch von der Bühnenperformance.
Nehmt ihr an Bandwettbewerben teil?
Peter Alscher: Wir haben
im letzten Jahr massiv an Band-Contests teilgenommen - und sind eigentlich
fast bei jedem auch in der Endausscheidung gelandet. Der interessanteste davon
war das europaweit größte Emergenza Rock Festival, mit erstklassiger
Betreuung und guten Abstimmverfahren. Das war für uns eine wichtige Erfahrung. Unser Hauptproblem war: wir sind von
der Definition her eigentlich schon eine Studioband. Wir haben sehr viele
elektronische Elemente, dass heißt, wir brauchen sehr viel mehr Equipment -
haben aber (als Standardzeit) wie alle anderen nur 15 Minuten für den Umbau
und: das ist sehr knapp!
Es hat also Probleme gegeben: technische Pannen,
Überschneidungszeiten... Das ist eben anders als bei normalen Rockbands, die sich zwei Gitarren
schnappen, den Verstärker einstöpseln und einfach losrocken.
Wir haben einige Lösungen schon gefunden, müssen hier
aber noch weiterarbeiten. Wir haben aber auch gesehen, dass es sich nicht
unbedingt auszahlt für Band-Contests einen großen Aufwand zu betreiben. Wenn
wir einen regulären Gig spielen, mit somit auch längerer Spielzeit kommen
wir besser rüber und das Publikum und wir haben mehr davon.
Wie sieht euer aktuelles Programm aus?
Peter Alscher: Wir haben
sehr unterschiedliches Band- und Songmaterial. Wir haben Nummern die relativ
Remix-like sind, sehr eingängige Beats - bis hin zu Nummern, wo fast alles
vorkommt, was man kennt vom Rockschema her. Wir haben geschaut, beim Songwriting relativ unkonventionell zu bleiben -
Beispiel Prodigy, die, obwohl sie es geschafft haben 10 grundverschiedene
Nummern auf eine CD zu pressen immer noch unverwechselbar sind: und das ist
ein Ziel, das wir uns auch gesetzt haben.
Welche Pläne habt ihr für dieses Jahr?
Peter Alscher: Wir bauen
eigentlich auf diesen Sommer, wo wieder das größte Open Air Europas in Wien
stattfindet - dafür sind wir schon fix gebucht - und wollen schauen, dass wir
nun - auch labelmäßig - Fuß fassen.
Wir wollten soweit gehen, dass unser Stil wirklich
ausdefiniert ist. Jetzt haben wir etwas, von dem wir sagen können: das ist
wirklich "high class" und MUSS jetzt auf CD - und das werden wir
jetzt im Sommer auch tun.
Ihr habt auch Projekte mit deutschen Bands - ist das richtig?
Peter Alscher: Das ist richtig.
Peter Wenzl: Es gibt 2 Bands in Deutschland mit denen wir jetzt in
engerem Kontakt stehen und durchaus gemeinsame Sachen geplant haben, wie Gigs
austauschen etc.
Das ist zum einen Transmitter und dann noch Disfunction.
Transmitter waren früher unter einem anderen Namen bekannt, haben sich
ebenfalls getrennt und waren damals eben schon mit Größen zusammen wie Fat
Boy Slim etc.
Eure Webpage - drownafish.com - ist im Vergleich mit anderen Bands sehr aufwendig...
Peter Wenzl: Ja - nachdem
unsere Zielgruppe Leute sind, die gerne elektronische Musik hören, sind eben
die meist selbst stark im Internet vertreten.
Wir haben uns also auch nicht davor gescheut, das Ganze ein
wenig abzuheben, um nicht nur von der Musik und Bühnenpräsenz sondern auch
vom Online-Auftritt etwas besonderes zu bieten.
Wir haben eine eigene Online-Community, wo Fans sich kennen
lernen, chatten, in Foren z.B. über ihre Lieblingsnummer diskutieren,
Mitfahrgelegenheiten zu Konzerten organisieren können etc. Außerdem gibt es
ständige Aktionen und auch interaktive Contests und im Vordergrund steht
natürlich der ständige Kontakt zur Band, selbst dann, wenn halt mal einen
Monat lang kein Gig steigt. Wir versuchen musikalisch Leute aus den
verschiedensten Ecken unter einen Hut zu kriegen und das probieren wir auch
über unser Webkonzept.
Was sind eurer Meinung nach die wichtigsten Einflüsse - was inspiriert euch bei eurer Musik?
Peter Alscher: Die
wichtigsten Einflüsse kommen sicher zum einen von den aktuellen Vertretern
der Big Beat Szene. Unsere Main Influences sind Crystal Method, Propellerhead, Methods of Mayhem -
eine Verschmelzung von coolen Rap-Parts und fettesten Beats - außerdem
Prodigy (ganz klar) - die haben hier, wie ich finde, eine Art Lawine
losgetreten.
Ungefähr aus der Ecke kommen wir und das ist auch, was
einfließt in unseren Sound.
Viele Grüße
Peter Alscher: Ich glaube,
dass Wichtigste ist einfach, dass du deinen Fans etwas bietest. Das wollen wir
live tun, das wollen wir mit unserem Stil tun und der Qualität unserer Songs.
Und wir wollen die Leute inspirieren mitzumachen und das ist wohl das Größte
was dir gelingen kann als Band.
Auf unserer Homepage findet man stets die "latest news"
was Termine, Projekte, Contests etc. anbelangt.