Stonekeep
Meldung von: November 1997
Rollenspielveteranen ist Stonekeep sicherlich noch ein Begriff. Ja, ja - da war doch was... Genau! Das war doch das Teil an dem man bei Interplay über 3 Jahre lang geschraubt und es dann irgendwann frustriert doch noch auf den Markt geworfen hat. Leider eine Tatsache. Jedenfalls war das Spiel bereits zum Erscheinungsdatum hoffnungslos veraltet. VGA-Grafik und 2D-Level sind dummerweise zwischenzeitlich out. Allerdings, wenn sie so gut präsentiert werden wie hier, lässt sich vielleicht doch noch einmal darüber reden.
meine persönliche Lieblingsdrachendame... stets gut gelaunt, stets
hilfsbereit - immer ein offenes Ohr. Aber einen verdammt schlechten Atem
...
Dank hundertprozentigem Pseudo-3D läuft das Programm nicht nur sehr flott, sondern macht auch grafisch einen guten Eindruck. Dabei wird bei jeder Bewegung in Echtzeit auf das neue Feld "gezoomt". Das ersetzt zwar keine echte 3D- Umgebung, ist aber ein Garant für ein optisch wenigstens zeitweise ansprechendes Gemetzel. Das ausgezeichnete Intro und die unübertroffene Sprachausgabe tun ihr übriges.
In Stonekeep beginnen sie als einfacher, unerfahrener Recke und arbeiten sich verschiedene Stockwerke und Dimensionen zum Herzen des Schattenreiches vor, wo sie dann dem Obermotz den Garaus machen. Nicht neu, aber auch nicht schlechter als der Rest der Gemeinde.
Neu hingegen ist die Handhabung der Monster, die nicht nur sehr schön animiert sind, sondern erstmalig auch über ein gewisses Quantum Verstand verfügen. Diese können nun nicht nur schlicht und ergreifend draufhauen, sondern lassen auch, teilweise herrlich dämliche, Kommentare ab, sind betrunken oder ziehen aus Angst den Kopf ein und verkriechen sich. Zwischensequenzen sucht man vergebens, statt dessen gibt es jede menge Sprachausgabe und animierte Akteure. Auf die Art wird Stonekeep an keiner Stelle wirklich langweilig. Lediglich die ewige Dungeonkriecherei ist und bleibt einfach Geschmackssache.
Was ist das?
- A: Maraike Amadillo auf Drogen,
- B: eine Schalterbeamtin der Post,
- C: des Teufels Großmutter
Helden ausrüsten, Gegenstände aufsammeln, zaubern und gelegentlich per Mausklick böse Buben verprügeln. Das hatten wird doch alles schon mal... wahrlich innovativ ist auch dieses Produkt nicht. Aber wenn interessierts? Worauf wir eigentlich von der ersten Minute an scharf sind, ist ohnehin nur herauszufinden, ob der jugendliche Held die wunderschöne Göttin aus dem Intro am Ende doch noch bekommt. Naaa? Raten sie mal. Nur eines schlägt nördlich des Weißwurstäquators auf den Magen des geneigten Gamers: in der deutschen Version wurden die Sprecher durch Leutz mit bayrischem Akzent ersetzt...
Standardinterface und Zauberbuch im Überblick ...
Nicht originell, aber praktisch. Ausrüsten und Zaubern ganz klassisch per 'Point & Klick'.
(ac/tom) Diskussion