Aktuelles August 2000
Meldung von: 2000
Höhere Energiepreise?
Die Dortmunder VEW hat als erster Stromversorger damit begonnen eine Preiserhöhung bei der Regulierungsbehörde anzumelden, um die Kosten aus Ökosteuer und Energiegesetzen sowie des gestiegenen Ölpreises auszugleichen. Laut Rechnung des Konzerns belaufen sich die Kosten für die Privathaushalte auf 5 Mrd. DM was 1 Mrd. DM mehr bedeuten würde, wie die Liberalisierung des Marktes an Vorteil (4 Mrd.) für den Kunden gebracht hatte. Es können also durchaus Energiepreise wie vor der Liberalisierung für den Privathaushalt erwartet werden. Das Bundeswirtschaftsministerium bezweifelt zwar diese Rechnung, dennoch wird es nicht lange dauern bis andere Unternehmen nachziehen.
Mineralöl & Co.
Bei Öl und Erdgasimporten wird eine Teuerung geschätzt die für Juli bei ca. 10,9% über dem Vorjahresstand liegt. Das sich die Teuerungsrate (Inflation) durch die OPEC erheblich auswirkt dürfte jedermann bekannt sein, man braucht nur den Mineralölpreis zu verfolgen. Die EZB geht in naher Zukunft von keiner Entspannung aus, es darf also gespannt erwartet werden wie lange das Kartell seine Preispolitik durchsetzen kann. Da einige Länder der OPEC an ihren Förderkapazitätsgrenzen angelangt sind und andere noch Reserven haben, die sie auch gerne ausschöpfen möchten, ist es durchaus realistisch auf Uneinigkeiten im Kartell zu hoffen. Die dürften dann den Preis zum sinken bringen.
USA erst Konsum dann Investition?
Laut Handelsblatt hat die ständige Zinserhöhung der Fed einen Konsumrückgang bewirkt, da Preise für Verbraucherkredite erheblich gestiegen sind. Andererseits steigt die Konjunktur weiter an womit auf die Investitionsausgaben der Unternehmen geschlossen wird. Man kann hier den klassischen Volkswirtschaftlichen Kreislauf (stark vereinfacht) beobachten. Ausgehend von der Theorie das der Konsumverbrauch sich in den Investitionen der Unternehmen widerspiegelt (also annähernd die gleiche Größe hat ) kann hier die zeitliche Verzögerung beobachtetet werden. Die vorher erhöhten Konsumausgaben wirken sich also auch auf die Investitionen aus, da für zukünftige Erwartungen Investitionen von den Unternehmen getätigt werden. Mit den leicht zurückgehenden Verbraucherzahlen (statt 5,5% nur noch 3,5 bis 4% ) darf man gespannt sein wie lange die Konjunktur auf diesem Stand noch bleiben wird.
CBOT und Eurex zu ACE
Die Chicagoer Terminbörse hat sich an das elektronische Handelssystem der Frankfurter Eurex angeschlossen. Damit ist die Computertechnologie auch hier auf Siegeszug und eine schnellere, umfangreichere Vernetzung der Märkte setzt ein. Das interessanteste Zitat was dazu fiel erinnerte doch gleich an den Börsengang der Deutschen Post : "Das ist so ähnlich, als hätten wir jetzt E-Mail, und vorher hatten wir nur die Post".
Immobilienmarkt
Nach der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) liegt der deutsche Immobilienmarkt weit hinter anderen Europäischen Märkten zurück. Die meisten europäischen Länder verzeichnen Wohnimmobilienpreise um +25%, Irland sogar +76%, Deutschland dagegen -8%. Ob sich der deutsche Immobilienmarkt in die prognostizierte Richtung entwickelt bleibt offen, es darf auch nicht außer acht gelassen werden das die Steuervorteile für Immobilien durch den Staat eingeschränkt wurden.
(ac/chris) Diskussion