Ein Wochenende mit unsere Zuckerpuppe!

Es war ein Samstag wie lange nicht mehr. Draußen stürmte und regnete es in Strömen, obwohl es schon Mai war und man auf das schöne Wetter wartete, um im Garten zu grillen und in der Sonne zu sitzen. Dann kam der Sonntag und das Wetter war wunderbar: "wir hatten Sonnenschein ohne Ende", dachte ich so bei mir, ging zu meinen Kinder in den Garten und wollte mit meiner Enkeltochter spielen und Spaß haben. Den hatten wir dann auch. Ein Duft von Holzkohle und gebraten Grillfleisch stieg uns in die Nase und wir beide rannten los. Darum, wer zuerst am Tisch war, und was zu essen bekommt. Aber die kleine Maus war schneller als ich, lachte mich aus und sagte Oma du bist gelaufen wie eine Schnecke. Meine Tochter sagte Linchen das sagt man aber nicht zu seiner Oma. Ich sagte darauf "wo sie Recht hat sie Recht". Mein Mann hatte es sich mit dem Schwiegersohn in einer kleinen Ecke des Gartens gemütlich gemacht und sie sprachen über den weiteren Verlauf der Arbeiten, die den Garten betrafen. Dann sind meine Tochter Dani und ich in die Laube rein, um zu spülen und aufzuräumen. Wir hatten das Gegrillte ja zum Mittagessen gehabt und so wurde einige Stunden später noch Kaffee getrunken und Kuchen gegessen. Aber die Zeit verging wie in Flug und wir fingen langsam an aufzuräumen. Unsere kleine Linemaus wollte aber noch nicht nach Hause und so blieben wir noch ein bisschen, bis es dunkel wurde.

Auf dem Heimweg fragte meine Kleine mich ob sie noch "mit nach uns" kommen darf? Aber meine Tochter sagte: "nein, du hast morgen wieder Schule und es ist auch für dich Zeit zu schlafen". Da war sie erst mal ruhig, aber nach einer gewissen Zeit fragte sie mich: "darf ich nächsten Samstag bei euch schlafen - Omi bitte, bitte sag doch ja. Opa was sagst du darf ich, ja?". Mein Mann schaute mich an und sagte "wenn deine Oma nichts sagt, sage ich 'ja mein Schatz, du darfst bei uns Samstag schlafen'". "Danke Opa du bist der Beste und Oma du auch". "So, jetzt gehen wir nach Hause", sagte mein Schwiegersohn Dirk. "Tschüss bis morgen oder so", sagte er noch und weg war er. Mein Mann war etwas angeschlagen, denn sie hatten ja auch ein Bierchen getrunken beim Essen. Zu Hause angekommen sagt mein Mann, "die Kleine hätte doch auch bei uns heute schon schlafen können. Hätten wir ihre Sachen für Morgen geholt und sie von uns aus zur Schule geschickt oder?", "Na ja aber", sagte ich, "das haben wir noch nicht mit den Kindern besprochen. Das können wir ja mal ausprobieren, wenn unsere Tochter nichts dagegen hat. Vielleicht mal wenn die beiden Mal allein wegfahren möchten, oder müssen." Dann kam wieder die Frage, "Hast du noch was zu essen - habe noch ein bisschen Hungere bekommen?". "Warte ich schau mal was ich dir noch bieten kann,", sagte ich, "du arme, verhungerte Seele", und lachte dabei. "Ja möchtest du noch ein belegtes Brot, oder lieber eine Wurst?" - "Ach, gib mir eine Wurst, hast du auch noch was zu Trinken?" - "Ja, Kaffee." Als das soweit erledigt war, haben wir uns noch ein bisschen unterhalten, was so den ganzen Tag passiert war. Was die Kleine für Blödsinn gemacht hatte und mein Mann Helmut erzählte mir, was er mit Dirk noch alles im Garten machen will, um den Garten zu verschönern. Es sprudelten nur so Ideen aus ihm heraus. Da wo jetzt der Baum steht, soll noch ein Blumenbeet hin. "Und was sagt deine Tochter dazu, was ihr da alles machen wollt?" - "Das kommt doch von ihr", sagte er, "das war ihre Idee. Wir sollen doch nur die Arbeit machen" - "Na ja -", sagte ich, "viel Spaß dabei". "Du sollst doch auch mit helfen, und mit Linchen dich beschäftigen, damit sie uns ihn Ruhe Arbeiten lässt." - "Warum? Lasst sie doch euch mit helfen, das macht sie doch gerne und hat auch Spaß daran, wenn da mal wieder ein Wurm aus der Erde kriecht." - " Nein du musst auch kommen, sonst schaffen wir das nicht, denn die Kleine macht uns mit ihrer Fragerei nervlich fertig. Bitte, bitte, lass uns nicht im Stich und komm von der Arbeit doch sofort zum Garten." - "Das werde ich mir überlegen. Jetzt gehe ich aber ins Bett, denn ich muss ja morgen wieder zur Arbeit. Mein Schatz - gute Nacht!" - "Gute Nacht!", sagte mein Mann, und ich ging schlafen. Aber ich konnte nicht einschlafen, weil ich mir noch so meine Gedanken machte über meinen Mann, die Kinder, was alles heute war und was noch alles so kommen mochte! Am nächsten Tag war alles wieder wie immer: arbeiten, nach Hause, einkaufen, Essen kochen, waschen, aufräumen usw. Helmut war wieder im Garten und half seiner Tochter beim Pflanzen und Unkraut ziehen. Da unser Enkelkind ja schon 6 Jahre, ist kennt sie sich im Garten und mit den Pflanzen schon gut aus. Sie möchte doch immer helfen wenn die Mama, oder Opa im Garten was arbeiten. Sie meint dann, dass sie das auch kann, was "die" oder "der" da gerade machen. Aber leider geht das nicht immer so, wie sie das möchte. Und dann fängt sie an zu maulen und will nach Hause.

Ein paar Tage später habe ich zuhause auf sie aufgepasst und wir haben sehr viel Spaß gehabt, denn wir haben Bilder gemalt und gebastelt, Geschichten erzählt. Dann war es Zeit das wir Badewasser machten, und in der Wanne hatte sie sehr viel Spaß. Aber dann kam der schwierige Teil - und das war "Haare waschen". Da sie Angst vor der Duschbrause hatte, war es immer ein Problem. Da habe ich mir was einfallen lassen und zwar die "Auto-Waschstraße". Wie das geht, man nehme einen Waschlappen und sagt dann bitte auf allen Vieren gehen, denn du bist doch jetzt ein Auto. Dann mit dem Lappen einseifen und mit einem Becher langsam abspülen aber vorsichtig. Bei den Haaren haben wir das noch erweitert und zwar wird aus der Badewanne ein Frisörgeschäft und sie ist meine Kundin. Das heißt das ich sie frage, was den heute gemacht werden soll und sie sagt dann, ich hätte mal das Buch mit den Frisuren. Und ich mache dann so als würde ich ihr eins zeigen, sie sucht sich dann aus dem unsichtbaren Buch eine Frisur aus. Ich frage dann: "Heute mit Haare waschen? Nach dem Waschen soll dann noch eine Spülung ins Haar, Gnädige Frau?". Wenn ich das sage lacht sie sich krumm und schief und sagt: "Aber bitte vorsichtig" - "Ok. Dann bitte den Lappen vor die Augen halten und den Kopf ganz weit nach hinten bitte" - und dann legen wir auch schon los. Mit einen Becher mache ich ihr jetzt vorsichtig die Haare nass und dabei muss ich aufpassen das sie nichts in die Augen bekommt, sonst wir das nichts mit Haare waschen. Aber es lief alles wunderbar.

Es war der Badespass erledigt und ich fragte was sie zum Abendbrot haben möchte. "Ach, Oma", sagte sie, "ich möchte eine Butterbrot mit Wurst und ein Glas Saft, ja?" - "Mache ich dir sofort, wenn ich dein Bett fertig habe" - " Ja", sagte sie, "und wann ist das?" - "In ein paar Minuten mein Schätzchen", sagte ich. "Du Oma, spielen wir noch ein bisschen, bevor ich ins Bett gehe?" - "Ja aber was? Sollen wir Karten spielen oder 'Mensch ärgere dich nicht'", fragte ich, " Ja - hm - ich weiß nicht, was dauert denn länger?", sagte sie und schaute mich mit großen Augen an. Da wusste ich was sie wollte. Da ihr Opa noch nicht da war, wollte sie auch noch nicht ins Bett. Dann ging die Haustür auf und ihr Opa kam den sie dann fast umriss vor lauter Freude. Sie konnte jetzt noch ein bisschen mit ihm rumtoben, denn sie hatte schon auf ihn gewartet. Also haben wir weder Karten noch was anders gespielt, da sie ja jetzt mit Opa Spaß hatte. Dann kam ich wieder dazwischen und sagte zu ihr," jetzt ist aber Zeit fürs Bett" - "ach Oma noch ein Bisschen. Bitte, bitte, noch 5 Minuten - ja? Bitte!" Mein Mann sagte: "lass sie doch noch ein bisschen - morgen ist doch Sonntag!" - "Ist gut noch eine halbe Stunde", sagte ich, "dann aber ab ins Bett, ok - meine kleine Maus?" - "Danke Omi", kam es leise zurück. Dann kam die Frage: was machen wir morgen. "Sag Opa hast du schon eine Idee?" - "Nö", sagte Opa. "Und du Oma?", fragte sie. "Ich weiß noch nicht - werde mir was einfallen lassen, wenn du schläfst. So die Zeit ist um ab ins Bett ja" - "Ja bin schon unterwegs" rief sie. "Oma kommst du noch mal, muss dir noch was sagen" - "Ja was den?", fragte ich sie. "Du Oma ich hab dich ganz doll lieb und Opa auch." - "Wir haben dich auch ganz doll liebe, meine Zuckerpuppe - und jetzt schlaf schön und träum' was Schönes. Gute Nacht Süße."

Endlich war sie eingeschlafen, und wir haben erst mal ein bisschen aufgeräumt.

Am nächsten Morgen stand sie vor unserm Bett und fragte ganz leise: "Ist schon einer wach von euch? Hallo hört mich einer? Du Opa ich habe Hunger." Opa schaute auf die Uhr und sagte: " Kind es ist erst 6:30 Uhr". Sie meinte darauf: "Ich habe aber doch jetzt ausgeschlafen und habe Hunger und möchte jetzt mit dir frühstücken." Mein Mann drehte sich zu mir um und sagte leise: "Ok, dann lassen wir Oma noch schlafen". Aber ich war auch wach, habe aber so getan, als würde ich noch schlafen. Und so gingen die beiden in die Küche und machten sich Frühstück. "Du Opa", sagte die Kleine, " ich möchte auch das, was du isst." - "Ok", meinte mein Mann, dann machen wir uns jetzt ein paar Würstchen heiß. Oder willst du doch was anderes haben, zum Beispiel eine Scheibe Toast mit Marmelade?" - "Nein ich möchte auch eine Wurst mit Ketchup haben, Opa". Nach etwa einer 1 Stunde bin ich auch aufgestanden und sie kam sofort zu mir gelaufen und sagte: "Opa und ich haben beide eine Wurst zum Frühstück gehabt und die war lecker Oma". - "Das ist ja schön, das es dir geschmeckt hat. Möchtest du den noch was anders jetzt, noch mit mir Frühstücken?" - Nein Oma bin satt und möchte jetzt mit Opa ferngucken oder spielen" - "Ja gut", sagte ich, "dann werde ich mal in die Küche gehen und nachschauen, ob auch alles wieder in Ordnung gebracht wurde nach dem Frühstücken".
"So jetzt habe ich auch Zeit für dich meine Kleine", sagte ich, "Das Mittagessen hat ja noch Zeit, also können wir beide - oder wir drei - noch was zusammen spielen oder?" - "Ja, Oma. Da lass uns doch basteln und Opa kann dann in Ruhe Fernsehen gucken". So haben wir beide das Bastelzeug raus geholt und uns überlegt, was wir machen wollen. "Du Oma, sollen wir ein schönes Bild für meine Mama malen und dann mit Glitzerpulver bestreuen und dann ausschneiden und noch einen schönen Rahmen basteln?" - "Das können wir machen. Ich habe alles was wir brauchen da" - "Toll!", sagte sie, "dann lass uns loslegen". Die Zeit verging wie im Flug und ich musste ja noch Mittagessen kochen und sagte zu Linchen, "Ich gehe jetzt in die Küche, um das Mittagessen zu machen. Möchtest du mir helfen oder willst du allein weiter basteln?" - "Ja. Nein. Ach ich weiß nicht was ich machen soll. Sag du Oma?" - "Dann kommt mit und wir beide kochen dann zusammen" - "Ok. Opa passt du auf meine Bastelsachen auf? Ich muss der Oma beim kochen helfen." - "Das mache ich", sagte Opa und musste lachen, weil sie das wieder so urig rüberbrachte. Nach einer Weile kam mein Mann in die Küche und fragte, ob er helfen kann. "Nein!", rief unsere Kleine sofort. "Ich bin doch hier, das habe ich dir doch gesagt, dass ich der Oma helfe und du sollst doch auf meine Sachen aufpassen, oder hast du das vergessen?" - "Nein das habe ich nicht", meinte mein Mann und ging wieder ins Wohnzimmer.

So gegen 17:00 Uhr rief meine Tochter an und fragte, wann ihre Tochter wieder nach Hause kommen möchte. "Du -", sagte ich, "deine Mama lässt fragen, wann du nach Haus' kommst." Sie sagte: "das weiß ich noch nicht". Da sagte ich: "ich schicke sie so um 18:30 Uhr rüber. Ist das in Ordnung?" - "Ja", sagte meine Tochter. "Oma, muss ich denn wirklich schon nach Hause?" - "Ja du hast doch morgen wieder Schule". So war ein Wochenende mit unserer Kleinen wieder vorbei. Und heute freuen wir uns schon auf das nächste Wochenende mit unserer Zuckerpuppe.

Und auf den Spaß, den wir dabei haben werden.

(ac/aneliese_nowak) Diskussion