Tutorial
Ziel dieses Tutorials ist es nicht, sie in allen Dinge der Erstellung von Internetseiten zu einem Profis zu machen - hier geht es lediglich darum, in unterhaltsamer Weise viele interessante Themen kurz anzuschneiden und wertvolle Tipps für den Einstieg zu liefern.
Wer durch's Netz surft, bekommt viel zu sehen. Viele private Webseiten
"bestechen" durch Farbarmut oder fallen durch lange
Ladezeiten auf. Nicht selten sind sie nicht bei Suchmaschinen
gelistet, oder lange nicht mehr aktualisiert worden.
Gleichzeitig gibt es auch ausgesprochen gut gestaltete private Seiten mit hohen Zugriffsraten.
Und: die Arbeit dafür hält sich in Grenzen. Um Ihnen die Einrichtung und Pflege etwas zu
erleichtern, vermittelt dieses Tutorial ein Paar der wichtigsten Tipps für ihren Netzauftritt
Inhaltsverzeichnis
- Kapitel: Designelemente
- Kapitel: Navigationselemente
- Kapitel: Layout der Navigation
- Kapitel: Marketing
- Anhang: Beispiele
Kapitel 1: Designelemente
Definition:
Drei altbekannte Zitate sollte man sich einprägen:
1. Jede Form von Weisheit entsteht aus der Einfachheit der verwendeten
Mittel.
2. Ein Layout ist nur dann gut, wenn es auch EIN
Layout ist (nicht 2 oder mehr)
3. Ein gutes Layout ist farbig - aber nicht bunt.
Was wollen wir darunter verstehen: eine
Webseite braucht zunächst eine globale Idee, die sich durch alle Teile
der Homepage hindurch fortsetzt. Dies bezieht sich sowohl auf den Inhalt,
als auch insbesondere auf das Design.
Das heißt, Designelemente sollten sich stilistisch und farblich
ergänzen.
Unter Designelementen verstehen wir alle
Dinge wie Seitenränder, Navigationsleisten, Grafiken, Buttons,
Hintergrundgrafiken und Farben.
Die Menge aller Designelemente in einem HTML-Dokument bezeichnen wir als
das "Layout" dieses Dokuments.
Das, was der Besucher später im Web sieht, bezeichnen wir analog als das
"Layout" der Seite.
Die klassische Forderung ist, dass das Layout aller Seiten eines Webs übereinstimmen soll; in: Farbgebung, Breite und Gestaltung der Seitenränder, grafischer Thematik und "Wiedererkennungsmerkmalen" (z.Bsp. Logos).
Umsetzung;
Sinnvollerweise sollten sie sich für ihre Webseite als erstes 2 Dinge anlegen: eine leere Datei mit der Endung "css" und eine zweite leere Datei mit der Endung "js". Das werden in Zukunft globale Definitionsdateien ihre Webs werden, über welche sie bestimmte Designelemente und Skripte für alle Seiten ihres Webs über eine Datei festlegen und steuern können.
In jeder neuen HTML-Datei benötigen sie eine
entsprechende Import-Anweisung:
<link rel="stylesheet"
type="text/css"
href="meinStylesheet.css">
für CSS und
<script src="meinScript.js"
language="JavaScript"></script>
für JavaScript.
Was ist nun zu beachten?
Farbgebung
Für ihre Webseite sollten sie sich zunächst - sobald
sie ein Thema haben - in ihrer CSS-Datei eine Farbpalette anlegen.
Diese können sie im Laufe der Zeit anpassen... und nur diese Farben
werden in Zukunft für das Webprojekt verwendet.
So stellen sie sicher, dass - selbst in einem Team von mehreren
Mitarbeitern - wenn sie von "rot" reden, jeder weiß, was
gemeint ist.
Farbharmonien: "weiß, blau, schwarz", "orange, rot, weiß" - oder "orange, blau, weiß" wie bei uns.
Farbdisharmonien: "rot, grün", "schwarz, gelb" oder "blau, grün".
Allgemein sollten sie sich nach Möglichkeit
auf wenige Farben für ihre Homepage festlegen, die miteinander
harmonieren.
Bei der Anzahl der Farbtöne sollten sie sich ebenfalls für gewöhnlich
mit weniger als 16 bescheiden können.
/* Farbpalette
(Beispiel) */
.rot { color: #A00000 }
.orange { color: #C0A000 }
.gelb { color: #F0E000 }
.weiss { color: #F0F0F0 }
Grafiken
Auch Webgrafiken sollten
farblich und thematisch aufeinander abgestimmt sein - doch das allein ist
sicher nichts Neues.
Es gibt aber auch bestimmte Teile an Grafiken, die wiederum selbst
Designelemente einer Grafik sind: wie charakteristische Blickwinkel,
Blenden, oder Farben. Somit kommt man zu dem Schluss, dass auch Grafiken
selbst ein Layout haben und das Layout aller Webgrafiken übereinstimmen
sollte.
Wenn sie Comicgrafiken verwenden wäre es ein Stilbruch, ein Foto einzufügen.
Wenn ihre Homepage (als anderes Beispiel) in einem Blauton gehalten ist, wäre es sinnvoll auch s/w Grafiken blau einzufärben... usw.
Ich möchte hier nur kurz einige Beispiele
nennen.
Schwarz/weiß Grafiken als künstlerisches Element sehen häufig besser
aus als farbige. Darüber hinaus muss es aber nicht zwingend s/w sein
sondern eingefärbte Grafiken (z.Bsp. blau/weiß oder orange/weiß) haben
den gleichen Effekt.
Insbesondere sollten sie darüber nachdenken, Buttons entsprechend
einzufärben und bestimmten Rubriken ihrer Homepage dadurch eigene
charakteristische Farben zu geben (wo dies Sinn macht).
Zum Vergleich
verschiedene Designelemente bei Grafiken
normale Grafik |
mit Rahmen |
übersteigerte Farben |
Einfarbig |
Blenden |
Vignette |
texturiert |
Lichteffekte |
Bildmasken |
Text
Mit der Zeit werden sie herausfinden, wie sie
Text und Grafiken sinnvoll miteinander kombinieren können, und lernen,
ihre Texte stärker zu strukturieren. Diese Erfahrung müssen sie selbst
machen - es wird ihnen niemand abnehmen können.
Verwenden sie aber nach Möglichkeit von Anfang an bestimmte Tags für
bestimmte Elemente: Überschriften ("H1", "H2", ...),
Quellcode ("CODE") etc. welchen sie später in ihrer globalen
CSS-Datei anpassen können - und erstellen sie wo es möglich ist eigene
CSS-Klassen für Dinge wie Hinweisfelder, Kommentare oder Definitionen.
(wie das geht, lesen sie bitte im CSS-Bereich nach - oder konsultieren sie
ein gutes Buch)
Je stärker eine Webseite strukturiert ist und je klarer die Informationen optisch getrennt werden umso leichter ist es den dargelegten Sachverhalt zu begreifen und umso mehr Spaß hat der Besucher an ihrer Seite.
Beispiele
Strukturierung von Texten
Überschrift 1
Überschrift 2
Überschrift 3
wichtiger Begriff
Hot-Spot
mit Initial
Standardtext
Artikel
Hinweis
Kommentar
Kapitel 2: Navigationselemente
Anwendungsbereiche:
Es gibt 3 grundlegende Bereiche, für die während einer Weberstellung eine sinnvolle Navigation gewährleistet werden muss.
- Rubriken - Themengebiete mit mehreren Artikeln
- Hot-Spots - bestimmte besonders wichtige Bereiche: Gästebücher, Chats, Foren
- Listen - Downloadlisten, Linklisten, ...
Hilfsmittel:
- Navigationsleisten
- Inhaltsverzeichnisse (Sitemaps)
- Indexseiten und Suchmaschinen
- Querverweise (Links + Textanker)
Navigationsleisten:
geeignet für: Rubriken
Navigationsleisten sind eine Art
Inhaltsverzeichnis: allerdings reduziert auf das absolut notwendigste.
Eine Liste von Links auf bestimmte Seiten einer Homepage.
Diese Seiten können wiederum neue Navigationsleisten enthalten, die auf
weitere Seiten verweisen usw.
Navigationsleisten werden getrennt vom übrigen Inhalt meist längs der eigentlichen Seite, bzw. oberhalb oder unterhalb eingefügt und stellen eine Leiste besonders interessanter oder wichtiger Links dar, die mit der aktuell angezeigten Seite (irgendwie) in Verbindung stehen.
Navigation verläuft meistens - auch wenn es
ihnen nicht gleich bewusst wird - in mehreren Gliederungsebenen.
Also zum Beispiel 1. meine Homepage, 1.1 Privates, 1.1.1 Über mich, 1.1.2
meine Familie, 1.2 Gästebuch, ... etc.
UND normalerweise wird eine Nav-Leiste pro Ebene verwendet - was
gleichzeitig bedeutet, dass sich dies nur für flache Strukturen (also nicht tiefer als 3 Ebenen)
eignet, da sonst sehr viele verschiedene Leisten angelegt werden müssen.
Nav-Leisten bestehen aus purem HTML (evtl. in
einer Framestruktur) und sind somit leicht umzusetzen.
Diese Struktur lässt sich - etwas schmucklos
aber wesentlich platzsparender - auch mit mehreren verketteten
Dropdownfeldern umsetzen (lesen sie dazu mehr im Abschnitt
"Layout"), wodurch viele Seiten etwas übersichtlicher werden
können.
Das heißt, "1. Homepage", "2. ..." wird in einem
Dropdownmenü angezeigt, "1.1 Privates", "1.2
Gästebuch" etc. in einem 2. Feld usw. (auf die Nummerierung können
sie natürlich verzichten)
Da elektronische Bücher und einige Datenbanken häufig eine sehr tief verzweigte Struktur haben, werden hierfür statt HTML auch spezielle Nav-Leisten in Form von Navigationsbäumen verwendet, die mehrere Ebenen auf einmal abbilden können - dazu ebenfalls mehr im nächsten Abschnitt. Rein optisch ist das fast identisch mit dem Verzeichnisbaum, den sie aus dem Windows-Explorer oder ähnlichen Programmen kennen.
Das wird bei Anbietern, die PHP bzw. CGI unterstützen am einfachsten mit einer "include" Anweisung im Quellcode erledigt:
<!-- #include
file="navigation.html" -->
Wenn sie Frontpage verwenden und ihr Anbieter die FP-Komponenten unterstützt können sie das gleiche erreichen, indem sie auf "Einfügen" > "Komponente" > "Seite einschließen" gehen und dort die gewünschte Seite auswählen.
Wie gestaltet man Navigationsleisten?
Sinnvollerweise sollte man die Einträge zunächst nach
Kategorien - bei Printmedien nach Rubriken bzw. Kapiteln - ordnen. Das
klingt zwar simpel, wird sich meist aber als wesentlich schwieriger
darstellen als es zunächst scheint.
Es gibt gewisse "Standards", was die Namesvergabe angeht, wie
bei "Gästebüchern", "Foren" und "Chats" -
aber normalerweise steht hinter der Navleiste eine stressige Suche nach -
auch dem Besucher - einleuchtenden Begriffen.
Technisch sollten sie nach Möglichkeit von
Anfang an strikt zwischen Daten und Layout trennen.
Warum? Falls sie sich eventuell später dazu entschließen, dass Design
ihrer Homepage zu überarbeiten, oder einfach nur Links zu ändern, geht
das so wesentlich schneller, als wenn die Formatierung für alle Einträge
getrennt angepasst werden muss, wobei ja auch noch jederzeit die Gefahr
besteht, in der Eile Fehler einzubauen.
Die eigentlichen Links
werden dazu in eine Blanko-Seite eingefügt. Ohne Designelemente und
Layout, sondern nur als strukturierte Liste.
(Dabei können bestimmte Tags oder von ihnen definierte CSS-Klassen
verwendet werden)
Jetzt wird eine zweite - die eigentliche - Seite erstellt, welche ein passendes
Stylesheet enthalten kann, eventuelle Designelemente einfließen
lässt und - vor allem - den Inhalt der Navigationsleiste selbst aus der anderen
Datei importiert.
Sitemaps:
für große Homepages - als Ergänzung zu anderen Navigationselementen
Viele Spider / Robots verfolgen nur normale HTML-Links ("A"-Tags) die innerhalb des "BODY"-Tags einer Seite auftauchen. Da eine Frameseite keinen "Body" hat, werden solche Inhalte von diesen ignoriert, was sich umgehen lässt, wenn sie folgendes im Quellcode ergänzen:
<noframes>
<body>
<a href="sitemap.html">
zur Sitemap!</a>
</body>
</noframes>
Eigentlich sind Sitemaps nichts anderes als
strukturierte Listen von Links auf wichtige Inhalte ihrer Homepage.
Strukturiert in dem Sinne, dass sie nach Rubriken, Zielgruppen, oder
anderen Kriterien geordnet sein können - also anders geordnet, als es die
strenge hierarchische Struktur eines normalen Inhaltsverzeichnisses
vorsieht.
Das geschieht am besten durch eine geeignete Tabelle, die obendrein den
Vorteil hat, dass sie mehrspaltig sein kann und eventuell auch
Themengebiete farblich getrennt werden können.
Sitemaps bieten dem Besucher alle wichtigen Informationen auf einen Blick, die er sonst innerhalb der Navigationsstruktur suchen müsste.
Ein Nebeneffekt: leitet man Suchmaschinen - die mit Frameseiten nicht umgehen können, mit einem ganz normalen Link auf die Sitemap um, werden (von hier aus) die Links trotzdem verfolgt und auch die untergeordneten Seiten indexiert - was bei normalen Frameseiten nur in Ausnahmefällen der Fall ist und zu besseren Platzierungen bei diesen Suchmaschinen führt.
Indexseiten:
für große Homepages - als Ergänzung zu anderen Navigationselementen
Sie kennen das aus Büchern: den
alphabetischen Index, in dem Schlüsselwörter zu bestimmten Themen
alphabetisch geordnet sind und somit schneller mach bestimmten Begriffen
gesucht werden kann.
Absolut nichts für kleine Homepages - für große aber unerlässlich.
Aber: machen sie sich keine Illusionen, denn diese Navigationshilfen
werden fast nie von Hand sondern von automatischen Skripten geschrieben
Diese Profiwerkzeuge sind teuer und werden
von professionellen Webdesignern - wenn überhaupt - wohl eher widerwillig
aus der Hand gegeben.
Der Quelltext? Absolut nichts für Laien: zunächst wird ein Hash oder
wahlweise ein Binärbaum erzeugt. Eine Dateiliste wird eingelesen. Alle
Dateien werden von einem HTML-Parser durchlaufen und alle dabei gefundenen
Wörter mit einer Seitenreferenz abgelegt, bzw. wenn das Wort schon
vorhanden ist die Seitenreferenz ergänzt.
Am Ende bleibt eine Struktur aus Wörtern und Links auf Textstellen, die
nach einem vorgegebenen Muster als neue HTML-Datei(en) oder als Datenbank
ausgelesen wird.
Dabei werden die Einträge gleichzeitig geprüft und bestimmte Wörter,
die einfach zu viele Referenzen erhalten würden übergangen.
Eine manuelle Nachkontrolle ist sehr oft dennoch notwendig um
überflüssigen Einträgen vorzubeugen.
Diese Datenbank bzw. HTML-Seite(n) kann auch für eine Webinterne
Suchmaschine verwendet werden.
Dazu benötigen sie wiederum ein Skript, dass sie nicht selten wiederum
entweder teuer bezahlen oder mühsam anpassen bzw. selbst entwickeln
müssen.
Querverweise:
die Seele einer Homepage
wie geht das?
Über eine Liste von Schlüsselwörtern, für jede Seite und einer Routine:
1. es werden alle Schlüsselwörter extrahiert und zwischengespeichert.
2. die Seiten werden nach diesen Schlüsselwörtern durchsucht und bei einem Treffer die Wörter mit einem entsprechenden Link auf die Seite versehen, auf der die Schlüsselwörter verwendet werden.
Auch dass kennt man von Fachliteratur...
siehe auch Seite X - im Web ist das oberflächlich "nur" ein einfacher Link.
Wie viel Arbeit hinter einem solchen Link steht, wenn man nicht gerade ein
Tool hat, dass während des Schreibens des Webs automatisch auf geänderte
Dateinamen reagiert, kann eigentlich nur jemand nachvollziehen, der bei
einem Verlag arbeitet und kurz vor dem Druck noch einmal hektisch mit der
Druckerei telefoniert, weil jeder Verweis auf Seite X auf Seite X+1
geändert werden muss - da der Autor kurzfristig wenige Seiten zuvor eine
persönliche Anmerkung eingefügt hat. (inzwischen gibt es auch hier
gottseidank automatische Hilfen)
Was tun? Nun: wenn sie ihre Seiten immer noch mit Notepad
schreiben, sollten sie Querverweise sofort wieder vergessen. Bei einem
Webprojekt, dessen Inhalt regelmäßigen Änderungen unterworfen ist, ist
es sinnvoll, in einem Editor zu arbeiten, der eine
Linkprüfung bietet und geänderte Hyperlinks automatisch korrigiert; sonst
verlieren sie schnell den Überblick.
Bei Webprojekten mit statischem Inhalt - zum Beispiel CD-Publikationen -
ist das anders. Hier ist es sinnvoll, die Verlinkung erst am Schluss
komplett von einer automatischen Routine erledigen zu lassen.
Solche Routinen können sie eigentlich nur selbst schreiben, da es sie nur in entsprechenden Firmen gibt und sie normalerweise nicht frei verkäuflich sind. Ein Haken bleibt aber: irgendjemand muss sich schon beim Schreiben bzw. spätestens beim Satz die Mühe machen - in welcher Weise auch immer - die Schlüsselwörter zu verankern.
Kapitel 3: Layout
Standard HTML:
perfekt für kleine Homepages und Datenbanken
klassische HTML-Variante
Voraussetzung ist hier allerdings, dass es sich um eine möglichst kleine Seite handelt, die nur über eine Stammrubrik verfügt. Der Grund ist, dass die Verlinkung über eine (1!) einzige Seite erfolgen muss. Ab einer gewissen Anzahl von Links wird dies jedoch zu unübersichtlich.
Aus diesem Grund eignet sich dieses Layout z.
Bsp. für die Darstellung von Datenbankinhalten.
Dabei kann eine "Willkommen"s-Nachricht, wichtige Hinweise +
evtl. Zugriffszähler auf der Startseite platziert werden. Auf der
Navigationsseite lassen sich die einzelnen Datenbankfunktionen abrufen,
die dann jeweils auf einer eigenen Seite dargestellt werden.
In den Staaten, wo man gern besonders schnell auf den Punkt kommt, sind
die meisten Homepages ohnehin sehr klein - wenn sie hier etwas anbieten,
verzichten sie auf alles, was nicht unbedingt nötig ist.
Für diese Struktur ist der Einsatz eines
möglichst geschlossenen Designs - zumindest für die Navigationsseite -
sinnvoll. Dies erreichen sie durch geschickte Anwendung von Tabellen. Der Rahmen wird absichtlich nicht ausgeblendet, die Tabelle mit einer
festen Breite zentriert. Dadurch entsteht die Wirkung von Fenstern, die
quasi frei über dem Seitenhintergrund schweben - wie Fenster über einem
Desktop.
Damit lassen sich Informationen besonders kompakt darstellen.
Hot-Link Modell:
für E-Books und Publikationen
Eigentlich das älteste Modell - allerdings ist ausgerechnet dieses, seit Microsoft diese Form der Navigation für sich entdeckt hat wieder im kommen.
Hier existiert eigentlich nur ein primäres HTML-Dokument, sowie eventuell eine Indexseite - ähnlich wie in einem Buch. Das heißt: die gesamte Website besteht aus einem einzigen langen Text und eventuell einer Art Stichwortverzeichnis. Der Besucher kann aber in diesem Dokument auf interessante Textstellen klicken, die als Querverweise entweder auf themenverwandte Textstellen verweisen, oder via Popup-Fenster nähere Informationen liefern.
Dies ist für eine private Seite sehr arbeitsaufwendig. Wenn aber Firmen E-Books oder ähnlich strukturierte Texte als HTML umsetzen, wird dies dennoch bevorzugt, weil solche Querverweise mit geeigneten Routinen automatisch erzeugt werden können, wo hingegen ein Inhaltsverzeichnis samt klassischer Navigation nicht selten Handarbeit ist.
(Frame-)Modell:
Für große Seiten
HTML mit 1 Ebene,
oder (Java-)Navigationsbaum
Besonders beliebt in Deutschland - und vor
allem für große Webprojekte geeignet. Frameaufteilungen haben einen unschätzbaren Vorteil: sie verkürzen die
Ladezeiten der Seite und ermöglichen eine einfache
Handhabung multipler Hierarchieebenen. Es gibt dabei mehrere Möglichkeiten der Umsetzung, abhängig davon, wie
tief ihre Hierarchie tatsächlich ist. Die Startseite wird normalerweise direkt im Hauptframe geladen und die
Navigationselemente bleiben (da im eigenen Frame) permanent sichtbar.
Einmal abgesehen von der Frage, wie sie ihre Frames anordnen gibt es
mehrere Möglichkeiten, die Navigation ihrer Seite zu realisieren, die hier - gerade
weil sie stets und ständig sichtbar ist - besonders im Vordergrund stehen
sollte.
Die Navigation kann passiv über klassisches HTML erfolgen, oder aktiv mit geskripteten Elementen.
Passive Navigation via HTML
In vielen Ländern des Fernen Ostens sollten sie, darauf achten, dass ihre Navigationsleiste rechts angezeigt wird, da man dort von rechts nach links schreibt.
Dies erscheint unwichtig - lassen sie es mich anhand eines Beispiels erläutern, dass aus dem Marketingbereich stammt - eine Firma die Waschmittel herstellt hatte international mit einem Plakat geworben: links die Schmutzwäsche, in der Mitte das Waschmittel und rechts die saubere Wäsche - was zunächst auch logisch erschien.
Sie ahnen schon, was das für Auswirkungen im fernöstlichen Kulturraum - z.Bsp. in Indien - hatte, wo man von rechts nach links liest. Hier ergab sich für den Betrachter folgende Gleichung:
sauber + Waschmittel = schmutzig
Passiv heißt vor allem Navigationsleisten und Links. Bei HTML werden Nav-Leisten mit wenigen Einträgen vorzugsweise oberhalb, längere meist links angezeigt. Wahrscheinlich hängt dies mit der Leserichtung im westlichen Kulturraum zusammen, die von oben links, nach unten rechts verläuft.
HTML heißt auch die Wahl zwischen grafischen Buttons (eventuell mit Script) oder (möglicherweise mit CSS optisch aufgewertete) schlichtere Links. Grafische Buttons benötigen mehr Platz und sind schwer zu pflegen, weil die Beschriftung später nicht geändert werden kann - Links sind besser in der Handhabung, häufig leichter lesbar, sehen aber eher langweilig aus.
Dropdown-Navigation
Aktive Navigation über Dropdown
Im Netz existieren wenige Beispiele für Dropdownavigation. Diese Variante zeichnet sich dadurch aus, dass sie besonders wenig Platz benötigt, kann aber dem Stil der Homepage schlecht angepasst werden. Daher wird sie inzwischen nicht mehr so häufig allein sondern eher als Ergänzung zu HTML-Varianten verwendet, wo sich das anbietet. Insbesondere zum Beispiel für Downloadlisten.
Als Stand-Alone kann man über mehrere
Navigationsleisten eventuell auch mehrere Ebenen abbilden, wenn mit einer
Auswahl des ersten Feldes der Inhalt des zweiten Feldes aktualisiert wird,
mit einer Änderung des zweiten, der Inhalt eines dritten und so weiter.
Das hat jedoch bisher in der Praxis bei den meisten Besuchern kaum Anklang
gefunden.
HTML mit 2 Hierarchieebenen
Aktive Navigation über Java-Applets / Scripts
Zusätzlich gibt es im Web Java-Applets, die
ganze Navigationsbäume abbilden können. Die Darstellung ist ähnlich, wie im Windows-Explorer Fenster.
JavaScript-Varianten gibt es ebenfalls, allerdings sie diese meistens
langsamer und deswegen nicht zu empfehlen. Weil viele Besucher aber Java deaktiviert haben, ist diese clevere
Variante eher eine Ausnahme.
Es gibt zwar neuere Skripte, die noch eleganter aussehen, allerdings muss
hier stets die Kompatibilitätshürde genommen werden, was nicht selten
bedeutet, zusätzlich eine HTML-Variante anzubieten: was der Sache nicht
unbedingt dienlich ist.
vereinfachtes Schema
Templatebasierte - Seiten:
Bestehen aus einem oder mehreren "Templates" (das sind HTML-Musterseiten), die statt den eigentlichen Daten Platzhalter enthalten.
Jeder Klick resultiert in einer Anfrage beim Server. Dabei wird ein Schlüsselwort oder eine ID übergeben. Der Server löst diese ID meist mit Hilfe einer Datenbank auf und baut die angeforderte Seite in Echtzeit zusammen, indem er das Template mit den gewünschten Informationen füllt. Danach überträgt er die Seite (komplett) neu an den Besucher.
Fazit:
Es hat sich ausgezahlt, grafische Buttons nur für primäre Rubriken, oder unveränderliche Einträge, wie Gästebücher zu verwenden. Bitte denken sie daran, stets eine "Rohling" - also einen leeren Button ohne Beschriftung - für den Fall der Fälle gespeichert zu lassen. Navigationsleisten mit Textlinks - angereichert mit CSS - haben sich bewährt. Allerdings konnten sich Applets für wichtige Navigationselemente nicht durchsetzen. Nicht zuletzt wegen langer Ladezeiten bei größeren Datenmengen und Kompatibilitätshürden. Vor allem: natürlich könnten sie ein solches Skript einsetzen - aber was sie immer noch benötigen ist ein Tool, dass ihnen zu ihrem Web den eigentlichen Navigationsbaum erzeugt, den dieses Skript als Parameter benötigt. Das Applet oder Skript bekommen sie kostenlos. Aber das Tool, welches den Index erstellt: nicht.
Überall dort, wo gleichartige Inhalte angeboten werden, wie bei Downloadlisten oder Themensammlungen sind Dropdownfelder ideal, da sie klein und ohne zusätzlichen Platz zu verschwenden erweiterbar sind.
Trotz aller Ideen und Bemühungen ist es schwierig, besonders wenn Seiten sehr groß werden, die Übersichtlichkeit zu wahren.
Kataloge:
als Beispiel für spezielle Navigation
klassischer Aufbau eines Produktkatalogs
Webkataloge haben - wie ihr Print-Gegenstück ein zentrales Thema: der Kunde und sein Problem (und wie ihre Produkte es lösen können).
Es gibt kulturelle Unterschiede denen sie sich stellen müssen, wenn sie über Landesgrenzen hinaus Produkte oder Services anbieten wollen.
DEN "Prototyp" einer (Traum-)Küche z.Bsp. stellt sich eine Person, die in den USA lebt ganz anders vor, als jemand in Deutschland.
Sogar zwischen Bayern und Mecklenburg-Vorpommern gibt es kulturelle Unterschiede die für einen Kunden ausreichend sein können, sich gegen ein bestimmtes Produkt (oder eine Webseite) zu entscheiden.
Wenn es ihnen nicht gelingt diese kulturell geprägte Vorstellung eines Produkts auch thematisch auf ihrer Seite umzusetzen, haben sie mit ihrer Webpräsenz keine Chance auf dauerhaften Erfolg.
Der klassische Fehler bei der Strukturierung eines Katalogs, entsteht aus der Idee heraus, Produkte thematisch in Rubriken unterteilen zu wollen. Vielmehr ist es aber so, dass der Kunde selbst eine bestimmte Idee im Kopf hat und strukturiert nach Stichworten sucht, die dieses Problem beschreiben. Solche Probleme könnten zum Beispiel sein, "ich möchte eine Couch mit Federkern, die farblich zum Teppich in meinem Wohnzimmer passt". Der Kunde wird nun nach (wahrscheinlich) "Wohnzimmer" und dann nach "Couch" suchen. Normalerweise rein optisch - ohne den Text zu lesen. Erst wenn er ein Produkt gefunden hat, dass seinem Wunsch nahe kommt, wird er sich der Beschreibung des Produkts widmen. Wenn sie also erst 5 Seiten bzw. Klicks später darauf hinweisen, dass es jede Couch in mehreren Farben gibt, haben sie den Kunden bereits verloren.
Beachten sie, dass der Kunde bei Katalogen (und Datenbanken) erwartet, auf der Startseite eine möglichst unkomplizierte Suchfunktion zu finden. Auch der Warenkorb sollte bei Webshops wenn möglich ständig eindeutig erkennbar und sichtbar sein.
Achten sie auf große, qualitativ hochwertige Produktbilder - wenn möglich mit weißem Hintergrund und verzichten sie auf lange Texte.
Linklisten:
als Beispiel für spezielle Navigation
Linklisten haben es eigentlich einfach - es gibt keine eigenen Inhalte.
Einfach? Nein - denn fremde Inhalte zu finden ist ein Kapitel für sich und die Liste aktuell zu halten erfordert mehr Zeit, Geduld und Nerven als einem Bildredakteur beim Schwätzen zuzuhören.
Webcams - eventuell eine Karte von Deutschland mit den wichtigsten Städten als Links zu den entsprechenden Webseiten.
Gamer- und Clanseiten - z.Bsp. über ein gefaktes Explorerfenster mit Links zu den jeweiligen Games statt Ordnern und den entsprechenden Webseiten als Dateieinträge...
Sport - eine Übersichtskarte (hier: ein Fußballstadion), wobei das Kassenhäuschen zum Beispiel zu Ticketanbietern, die Umkleidekabinen zu Fanseiten der Spieler und die Tribüne zu Informationen über kommende Spiele oder vielleicht auch Vereinsseiten führt.
Dies sind natürlich nur Vorschläge. Für die meisten Linklisten gibt es dennoch eine clevere Lösung.
Ein weiteres Problem: Sobald sie sich in diesem Bereich thematisch nicht eng genug einschränken werden sie inhaltlich oberflächlicher und der Besucher muss auch auf ihrer Homepage wiederum suchen - was zur Folge hat, dass sie automatisch mit den großen Suchmaschinen konkurrieren müssen - und dabei (soviel ist fast sicher) haben sie keine Chance.
Sie besetzen somit immer eine Nische des Webs, sind dazu verdammt, Webseiten zu bewerten und setzen sich und ihre Meinung damit ständiger Kritik aus. Ab einer bestimmten Anzahl von Links wird es nicht mehr möglich sein, die Beschreibung und Bewertung aktuell zu halten. Falls das geschieht - erfahrungsgemäß ca. ab 300 Links und mehr - sollten sie in Erwägung ziehen auf eine Datenbank umzusteigen und die Bewertungen online durch ihre Besucher eingeben zu lassen - dazu benötigen sie allerdings wenn möglich mehr als 50 Besucher pro Tag. Haben sie weniger, werden die Webmaster der betroffenen Seiten sicher die Einzigen sein, die eine Bewertung abgeben
Dank thematischer Abgrenzung ist es meist
einfach die Seite vom Layout her den angebotenen Links anzupassen.
Die Navigation über großflächige Bilder mit Hotspots eignet sich meist
gerade bei Linklisten sehr gut.
Kapitel 4: Marketing
- was macht eine Marke aus?
- corporate design, logos und Maskottchen
- Verkaufsstrategien
Es scheiden sich seit jeher die Geister an der Frage, wie man eine Website gestalten muss um ein Produkt richtig in Szene zu setzen. Wer nachfragt bekommt häufig nur ein paar gestammelte Wortfetzen wie "übersichtlich", "nicht zu verspielt", "nicht langweilig"…
Hier und heute kann und will auch ich ihnen nicht das ganze Geheimnis des Erfolgs enthüllen. (Wenn ich es wirklich wüsste - warum sitze ich dann wohl noch hier und schreibe darüber - und das kostenlos?) Deswegen kann und soll dieser Artikel auch nur eine kleine Einführung sein.
Werfen wir einmal einen Blick auf eine
bekannte Marke: Adidas. Zunächst haben wir hier das "Markenzeichen".
Ein Markenzeichen ist ein Symbol oder eine sichtbare Eigenschaft der
Produkte, an denen man alles was aus dem Hause Adidas kommt überall auf
der Welt erkennt. Im Fall von Adidas sind das die berühmten 3 Streifen.
Wichtigstes Merkmal eines Markenzeichens ist: das es vom Kunden (wieder-)
erkennbar sein muss, für andere deutlich sichtbar ist und sich in
wirklich allen Produkten wieder findet und zwar im Extremfall vom T-Shirt
bis zum Klopapier des Managers. Es muss darüber hinaus eindeutig sein, d.
h. es existiert kein ähnliches Markenzeichen einer anderen Firma am
Markt. Und es sollte verständlich sein - das heißt insbesondere, es
sollte keine Schrift enthalten, damit es auch über Ländergrenzen hinaus
unverändert bleibt. Typisches Markenzeichen der Firma "Aral"
zum Beispiel ist das so genannte "Aralblau", dass sie nur bei
Tankstellen dieser Marke finden. Bei CocaCola ist ein Markenzeichen auch
die typische Form der Flaschen, die es nur bei Getränken der Marke
CocaCola gibt und die überall auf der Welt die gleiche ist.
Sie merken bereits, dass ein "Markenzeichen" einer Firma etwas
anderes ist als ein "Logo".
Auf dieser Beobachtung fußt das so genannte
"corporate design".
Corporate design bedeutet zum einen, dass ein Markenzeichen sich wirklich
unveränderlich durch alle Bereiche der Firma hindurch fortsetzt und quasi
Teil der "Unternehmenskultur" wird.
Für eine Website bedeutet das, dass ein charakteristisches Grundelement
sich durch alle Seiten der Homepage hindurch nicht verändert. Das kann
eine Kopfzeile sein, oder zum Beispiel ein charakteristisches
Hintergrundmuster. Zum Beispiel könnte eine Musikseite eine bestimmte
Gitarrenform als Markenzeichen verwenden. Diese als Wasserzeichen in alle
Hintergründe der Seite einblenden und bei allen E-Mails des Webmasters in
den Briefkopf integrieren. Falls sie von dieser Seite ein T-Shirt kaufen,
wäre (egal welches Motiv) die Gitarre immer ein Teil des Drucks. Auf
diese Weise wird aus der Gitarre ein Markenzeichen eben dieser
Internetseite. Ob es ein erfolgreiches Markenzeichen ist, sei einmal
dahingestellt. Tatsächlich ist eine Gitarre eher ein schlechtes Beispiel.
Corporate design treibt das Ganze in letzter
Konsequenz nun auf die Spitze, indem verlangt wird, dass alle Elemente der
Firma und ihrer Produkte (auch Schriftstücke) mit denen der Kunde direkt
in Kontakt kommt sich nach dem Markenzeichen ausrichten. Das heißt
insbesondere, dass andere Elemente in den Hintergrund treten und das
Markenzeichen selbst nicht verdecken oder von ihm ablenken sollen.
Aber das heißt auch, dass der Briefkopf der Firma XY immer den selben
Aufbau hat. Das eine Überschrift immer die selbe Schriftart,
Schriftgröße und Farbe besitzt. Ein Messestand ist nicht in einem Jahr
blau und im nächsten Jahr rot, sondern hat eine für das Unternehmen
charakteristische Farbe, die immer gleich bleibt. Dieses Konzept hat einen
großen Vorteil: es schafft Ordnung und Übersichtlichkeit. Das
Unternehmen strahlt dadurch Konsistenz und Professionalität aus. ABER:
wer das corporate design zu ernst nimmt riskiert kreativen Stillstand,
friert quasi die Unternehmenskultur - den Motor der
Innovationsfähigkeiten eines Unternehmens - ein und gefährdet damit die
Zukunft der gesamten Firma oder Website.
Kommen wir zu einem anderen Thema: "Logos". Wenn ich sie bitten würde ein Adidas-Logo zu malen, wären sie dazu fähig? Überlegen sie kurz, warum es wichtig ist, dass ein Logo reproduzierbar ist. Ein farbiges Logo ist sicher eine feine Sache. Bis zu dem Tag, an dem sie zum ersten Mal ein Kunde fragt, ob sie ihm nicht ein Fax schicken können. Danach ärgern sie sich schwarz, weil ihr Logo nicht mehr erkennbar ist - während der Kunde sich fragt, was das den bloß für ein merkwürdiger Verein ist. Das Logo sollte stets schlicht sein. So schlicht, dass der Kunde keine Probleme hat, es sich zu merken und wenn nötig aufzuzeichnen. Kinder in der Schule malen zum Beispiel gern die Logos von Automarken. Fragen sie ein Kind danach welches Auto es später einmal fahren möchte sagen die wenigsten "Mercedes" oder "Opel" sondern viel eher "so ein Auto wo ein Stern drauf ist". Das klingt vielleicht witzig - ist aber ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung, welches Logo für sie das richtige ist. Ganz besonders sinnvoll sind daher Logos, die der Kunde mit einer geometrischen Figur, einem Objekt oder Buchstaben bzw. Zahlen verbindet, die er kennt. Das Adidas-Ahornblatt ist ein solches Beispiel. Aber auch "C&A" (dieses Logo kann man sogar sprechen - das klingt zwar unwichtig, ist aber keineswegs so).
In manchen Situationen ist ein Logo zu
offiziell, oder man möchte einfach keines verwenden. In diesem Fall ist
ein "Maskottchen" die
richtige Wahl. Maskottchen sind quasi veränderliche Logos. Ein gutes
Beispiel ist der Lycos-Hund. Die Silhouette des Labradors ist stets und
ständig die Gleiche und überall wieder erkennbar. Aber ein Maskottchen
kann etwas, was ein Logo nicht kann. Es kann einen Gesichtsausdruck haben,
einen bestimmten Charakter. Es kann mit dem Kunden
"kommunizieren" als eine Art "Webguide". Darüber
hinaus kann es etwas, was garantiert kein Logo kann: witzig sein. Auch den
Lycos-Hund können sie ohne Probleme zeichnen (oder wissen zumindest wie
er aussieht). Wichtig ist, dass ein Maskottchen sympathisch ist. Eine
sprechende Geranie ist ein schlechtes Beispiel (außer für eine
Gartenseite). Eine Fleischfressende Pflanze ist aber selbst für eine
Gartenseite keine gute Wahl. Wichtig ist auch die Assoziation. Sie haben
eine Seite, die den Leuten mehr Speed im Internet verspricht? Dann wäre
eine Schnecke sicher die falsche Entscheidung, während ein Hase ideal
ist. Lycos ist eine Suchmaschine - hier ist der Hund also gut aufgehoben.
Shell hat als Logo eine Muschel. Das Maskottchen der Firma ist zumindest
in den aktuellen Spots der bekannte regenbogenfarbene Fisch, der unter
Wasser Werbung für die neuen Shell-Kraftstoffe macht.
Haben sie schon einmal daran gedacht, ihren Chef als Maskottchen zu
missbrauchen? Auch wenn es auf lange Sicht sicher wieder vom Markt
verschwindet: menschliche Webguides (zum Beispiel als Flashanimation) sind
eine Alternative zu ihren haarigen Verwandten. Und wenn sie zum Beispiel
Dessous an den Mann oder die Frau bringen wollen ist ein rassiger
Latinolover, welcher der Kundschaft die entsprechenden Teile vorführt -
zumindest im Web - eine Idee, welche sie ins Auge fassen könnten.
Zuletzt wollen wir uns mit "Verkaufsstrategien"
befassen. Haben wir uns bislang mit dem Design beschäftigt, geht es nun
eher um das "Handling" einer Seite. Out sind seit langer Zeit
Bannerwerbungen. Viele Kunden nervt es mit Dingen bombardiert zu werden,
die sie nicht sehen wollen. Überlegen sie, warum ihre Kunden
hauptsächlich ins Netz gehen. Stichwort "Information". Was sich
seit jeher gut verkauft ist eine geschickte Kombination aus kritischer
Produktvorstellung am besten mit Bewertungssystem, bei dem der Kunde
gleich auf der Website seine Meinung zu dem Produkt loswerden und eine
Empfehlung an andere Kunden aussprechen kann. Ihnen als Händler glaubt
der Kunde nur eines: das sie wirklich verkaufen wollen. Vertrauen hat der
Kunde meist nur zu anderen Kunden oder Instituten, die ein Produkt
tatsächlich unabhängig getestet haben.
Beispiel: sie haben eine "Literaturecke" auf ihrer Seite, auf
der sie aktuelle Bücher vorstellen und bewerten. Darunter wäre Platz zum
Beispiel für einen Vote, bei dem der Kunde das Buch bewerten kann oder
per Text die Chance erhält seine Meinung zu äußern.
Jetzt nimmt es ihnen auch garantiert niemand mehr übel, wenn sie Preis
und Verlag des Buches angeben und einen Link "klicken sie hier um
dieses Buch zu bestellen" anbringen. Diese Art Werbung hat der Kunde
explizit gewünscht und auch erwartet, als er diese Seite geöffnet hat.
Somit ist es aus Sicht des Kunden ein Service - der ihnen sicher einige
Klicks und evtl. sogar einige Euro einbringt.
Ähnlich ist es bei Vergleichstests. Sie haben Partnerprogramme mit verschiedenen Händlern, die alle ähnliche Produkte anbieten? Auch hier können sie das eben vorgestellte Konzept anwenden. Eine tabellarische Gegenüberstellung der einzelnen Händler: zum Beispiel von Lieferzeit, Produktpalette oder Versandkosten - am besten mit Platz für ein Meinungsfeld ihrer Besucher. Das hat den Vorteil, dass sie Feedback zu denen von ihnen angebotenen Händlern erhalten und evtl. schwarze Schafe eliminieren können, bevor der Kunde am Ende wegen eines schlechten Kaufs sauer auf sie ist.
Nehmen wir als Beispiel für einen (guten)
"Produktkatalog" die Firma
IKEA. Ganz typischer Designaspekt für Kataloge ist eine farbige
Einführungsseite mit wenig Text, gefolgt von einigen Beispielen und einer
abschließenden Übersicht über weitere Produkte der Palette. Auffallend
bei IKEA ist besonders die (klassische) 3-Teilung der Seiten: ganz links
ein großes farbiges Bild, welches die Stimmung wiedergibt und aus dem mit
einem Blick ersichtlich ist, ob es sich zum Beispiel um Küchen- oder
Schlafzimmermöbel handelt. Darunter ein Text, in dem allgemeine
Erläuterungen zur Produktpalette zu finden sind. Neben diesem Abschnitt
(nach einer Trennlinie) untereinander angeordnet eine Liste der
angebotenen Möbel (die sie teilweise auch auf dem großen Bild sehen) als
verkleinertes Pic mit kurzen technischen Angaben und einem Preis. Ganz
außen ein farbiger Seitenstreifen, der ihnen mit Text und
charakteristischen Farben angibt, in welcher Rubrik des Katalogs sie sich
gerade befinden.
Die abschließende Übersichtsseite soll besonders übersichtlich sein -
hier ist sie mehrspaltig und listet die restlichen Artikel jeweils mit
Bild und ganz kurzer Beschreibung auf. Hier finden sie all das, was als
reine Accessoires nicht direkt zum Thema gehört.
Wichtig bei Katalogen ist, das Produktbilder sich nicht überdecken
dürfen und die Objekte nach Möglichkeit freigestellt sind (das heißt:
ohne Hintergrund) - nichts aber auch gar nichts sollte (so die klassische
Lehrbuchauffassung) vom Produkt selbst ablenken.
Letzter Punkt in Sachen Verkaufstrategie ist
die "Informationspolitik".
Glauben sie eigentlich alles was sie im TV sehen oder im Radio hören? Hat
eine Radiosendung um 6 Uhr morgens, bei welcher der 50te Anrufer 100 Euro
gewinnt wirklich 50 Anrufer? Definitiv nicht. Sie können hier sicher
annehmen, es wird tatsächlich 5 Minuten gewartet und dann der erste
genommen, der wach genug ist die Nummer zu wählen. Wichtig ist nur, dass
der Hörer das Gefühl hat, dass sich etwas bewegt. Man will das Gefühl
erzeugen, dass die Hörer eine große Gruppe sind und den potentiellen
Kunden dazu bringen, dieser Gruppe angehören zu wollen.
Manche Fernsehstudios haben kaum mehr als 40 Sitzplätze und sind auch
wenig größer als eine Garage. Die Mitarbeiter des Senders dürfen sich
in ihrer Pause zwischen die 20 Zuschauer setzen damit es voll aussieht.
Nur beim schwenken der Kamera sieht der Zuschauer, dass pro Reihe nur 10
Plätze vorgesehen sind und die Reihen nach oben schmaler werden. Die
Mikros sind direkt unter den Bänken der Zuschauer. Geschickt abgemischt
gibt das selbst bei einem kleinen Publikum eine perfekte Soundkulisse.
Was sie daran erkennen sollen ist nicht, dass das gesamte Showbusiness
Betrug ist, sondern: wenn sie ein Produkt verkaufen wollen bei dem sie auf
die breite Masse angewiesen sind, informieren sie ihren Kunden nur dann
über schlechte Nachrichten, wenn er sie sowieso erfährt. Wenn dem aber
so ist, informieren sie ihn gründlich. So ist es zwar ein Fehler, aber
der Kunde fühlt sich gut aufgehoben durch den guten Service. Falls der
Kunde aber nicht mit dem Fehler konfrontiert wird, belästigen sie ihn
damit auch nicht. (das ist so als würde die ARD mitten im Programm groß
einblenden: "In Niedersachsen haben sie im Moment leider kein
Bild") Aber vor allem: tun sie immer so, als steppt bei ihnen (und
nur bei ihnen) jeden Tag der Bär. Denn wenn ihr Kunde sowieso weiß: sie
laden alle Neuerungen immer Samstags um 19 Uhr hoch, braucht er vor
Sonntag auch nicht mehr auf ihre Website zu gehen.
Damit ist natürlich noch nicht das Ende
erreicht und man kann sich über Details weiter streiten.
Diese Vorschläge entstanden zum Teil in Anlehnung an verschiedene BWL -
Vorlesungen der Universität Jena, insbesondere "Marketing"
(Herr Dr. Helm), sowie "Organisation und Führung" (Frau Prof.
Dr. Alewell). Aber auch nach verschiedenen Tipps und Erfahrungen anderer
Mitstudenten und Webmaster. Trotzdem: niemand ist vollkommen und dies kann
nur eine Anregung und keine starre Vorlage sein. Machen sie das beste aus
ihrem Business!!
Anhang: Beispiele zum Download
"Kinder der Nacht" Frame-Beispiel |
|
"Teddybär und Freunde" Dropdown-Navigation |
|
"... unendliche Weiten!" grafische Menüs & |
|
"my Firm GmbH" Firmenweb |
Dieses Modell findet vor allem in den Vereinigten Staaten rege Anwendung. Mit einer "typisch deutschen" (stark strukturierten) Seite - wie dieser hier - gewinnen sie jenseits des großen Teichs keinen Blumentopf. Umgekehrt werden sie es mit dieser Variante in einem europäischen Land schwerer haben.
In Europa dürfte man eher die Nase rümpfen, weil diese Methodik hier als laienhaft verschrien ist.
Nichtsdestotrotz ist es vielleicht sinnvoll für eine englischsprachige Seite dennoch dieses vergleichsweise simple Layout zu verwenden.